Pützlöcher

5/5 - (2 votes)
Pützlöcher - der berühmte Römersteinbruch für die Porta Nigra in Trier
Pützlöcher – der berühmte Römersteinbruch für die Porta Nigra in Trier
Am Stolleneingang der Pützlöcher
Am Stolleneingang der Pützlöcher
Pützlöcher - Blick ins historische Bergwerk
Pützlöcher – Blick ins historische Bergwerk

Die Pützlöcher

Die Pützlöcher sind ein faszinierendes Relikt aus römischer Zeit und befinden sich in der Nähe von Kordel, unweit des Butzerbachtals und etwa 20 Kilometer von der berühmten Teufelsschlucht entfernt. Dieser Ort, der früher als „Pützley“ oder „Pützhecke“ (Pütz = Wasserloch) bekannt war, ist nicht nur ein altes Kupferbergwerk, sondern auch ein Steinbruch, der eine bedeutende Rolle in der römischen Geschichte spielte.

In den Pützlöchern wurde ursprünglich Kupfererz abgebaut. Die Römer gruben Schächte mit einem Durchmesser von etwa 1,15 bis 1,25 Metern in die Erde, um an das begehrte Malachit und Azurit zu gelangen, das sie zur Glasfärbung nutzten. Diese Schächte, von denen einige bis zu 20 Meter tief waren, dienten nicht nur der Erzgewinnung, sondern auch der Belüftung und dem Materialtransport. Archäologische Funde, wie Keramikscherben aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., geben Hinweise auf die Nutzungszeit des Bergwerks.

Gegen Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. stellten die Römer den Erzabbau ein und begannen, das Gelände als Steinbruch zu nutzen. Hier wurden große Sandsteinquader für den Bau der Porta Nigra in Trier, eines der berühmtesten römischen Bauwerke nördlich der Alpen, aus dem Felsen gehauen. Die Steinbrucharbeiten waren so umfangreich, dass die alten Schächte teilweise abgetragen oder zerstört wurden.

Interessanterweise wurde das Material aus den Pützlöchern nicht nur lokal verwendet. Im 19. Jahrhundert wurden Steine aus diesem Steinbruch auch für den Bau bedeutender Gebäude wie dem Kölner Dom, dem Berliner Reichstagsgebäude und dem Leipziger Hauptbahnhof verwendet. Die Pützlöcher sind daher ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie die römische Baukunst und Bergwerkstechniken die Geschichte und Architektur weit über die Region hinaus beeinflusst haben.

Heute kannst du die Pützlöcher bei einer Wanderung oberhalb des Butzerbachtals entdecken. Folge dafür dem beschilderten Römerweg, er führt direkt am historischen Römerbergwerk vorbei. Die Zufahrt mit dem Auto ist nicht möglich. Der Eingang in die Stollen ist versperrt und nur auf Anfrage beim Heimatverein geöffnet. Du kannst jedoch den historischen Steinbruch jederzeit besuchen. Er liegt rund um das Mundloch des Römerbergwerks.

Weiterführende Links

Häufige Fragen

Was sind die Pützlöcher?

Die Pützlöcher sind ein historisches Kupferbergwerk und Steinbruch aus römischer Zeit, gelegen in der Nähe von Kordel in der Eifel. Ursprünglich wurden hier Kupfererze wie Malachit und Azurit abgebaut, die zur Glasfärbung verwendet wurden. Später wurde das Gelände von den Römern als Steinbruch genutzt, um Baumaterial für die Porta Nigra in Trier zu gewinnen.

Wie tief sind die Schächte der Pützlöcher?

Die Schächte der Pützlöcher haben unterschiedliche Tiefen, die zwischen 7 und 20 Metern variieren. Diese Schächte dienten nicht nur der Erzgewinnung, sondern auch der Belüftung und dem Materialtransport innerhalb des Bergwerks.

Wann wurden die Pützlöcher genutzt?

Die Pützlöcher wurden in der römischen Antike genutzt, etwa im 2. Jahrhundert n. Chr., zuerst für den Erzabbau und später als Steinbruch. Nach der römischen Zeit wurden sie lange Zeit nicht mehr verwendet, bis im 18. und 19. Jahrhundert erneute Abbauarbeiten stattfanden.

Woher kommen die Steine der Porta Nogra?

Der Steinbruch in den Pützlöchern lieferte Sandsteinquader, die für den Bau der Porta Nigra in Trier verwendet wurden. Diese beeindruckende römische Stadtmauer ist heute ein UNESCO-Weltkulturerbe und eines der bekanntesten römischen Bauwerke nördlich der Alpen.

Kann man die Pützlöcher besichtigen?

Ja, die Pützlöcher können besichtigt werden, allerdings nur auf Anfrage. Sie sind auch am Tag des Denkmals im September kostenlos für die Öffentlichkeit zugänglich.

Was bedeutet der Name „Pützlöcher“?

Der Name „Pützlöcher“ stammt von dem Wort „Pütz“, was im Dialekt „Wasserloch“ bedeutet. Der Name bezieht sich auf die tiefen Schächte, die ursprünglich für den Erzabbau in die Erde gegraben wurden.

KLICK hier - Diese Tipps merken & deinen Freunden empfehlen: